Rapid - Wacker 4:0(2:0)
„So zu spielen macht Spaß“
Beinahe hätte Terrence Boyd wie im Test gegen AS Roma erneut per Fallrückzieher getroffen und damit noch ein drittes Tor erzielt. Der Doppelpack und ein Assist reichten beim 4:0 über Wacker Innsbruck aber locker dafür, dass der neue US-Stürmer der Hütteldorfer nach 73 Spielminuten von 15.000 Zuschauern mit Standing Ovations verabschiedet wurde.
Der Kantersieg war nicht nur der bisher höchste Saison-Auftakterfolg für Rapid im Hanappi-Stadion. Er nährte auch die Hoffnungen von Grün-Weiß, offensivstärker und flexibler zu sein als im vergangenen Bundesliga-Spieljahr. Da hatte es schon zum Vizemeister hinter Salzburg gereicht. Jetzt will man Meister werden, wie Boyd schon nach dem Roma-Spiel klar ausgesprochen hatte. „Da hatte ich ja eine große Klappe“, scherzte der 21-Jährige nach seinen ersten Toren in der Meisterschaft. „Zum Glück fällt mir das nicht gleich nach dem ersten Spiel auf den Kopf.“
Perfekter Start und „Superstimmung“
Davor hatte Trainer Peter Schöttel, für den Boyd momentan „auf einer Wolke“ schwebt, mit einer sehr offensiven Aufstellung den Grundstein für den attraktiven Rapid-Auftritt gelegt. Christopher Trimmel gab einen rechten Verteidiger mit viel Angriffsgeist, neben Kapitän Steffen Hofmann bzw. hinter Boyd sorgte Deni Alar für viel Betrieb. Und Christopher Drazan setzte am linken Flügel seinen persönlichen Aufwärtstrend aus dem Frühjahr weiter fort. Auch Rückkehrer Muhammed Ildiz entwickelte als defensiver Mittelfeldmann reichlich Drang nach vorne.
„Der Spielverlauf war ideal“, sagte der gewohnt nüchterne Schöttel. Nach nicht einmal vier Minuten war man nämlich durch den ersten Ballkontakt von Boyd schon in Führung gegangen. Stefan Kulovits hatte mit einem herrlichen Schlenzer ins Kreuzeck schon in der 20. Minute dafür gesorgt, dass sich Schöttel in der Coachingzone entspannen konnte. „Dann hat uns auch die Superstimmung im Stadion getragen“, freute sich der Rapid-Rekordspieler, dass sich Fans und Mannschaft nach den Problemen im Vorjahr endgültig wieder versöhnt haben.
Noch Luft nach oben
„Geile Mannschaft, geiles Spiel, geile Stimmung“, drückte der Mann des Spiels, Doppeltorschütze Boyd, seine Stimmungslage aus. Eigentlich hatte ihn Schöttel zum Auftakt nur als Ersatzspieler vorgesehen. Mit seinem starken Spiel gegen Roma hatte der Neue den Trainer nach dessen eigener Aussage aber „gezwungen, ihn aufzustellen“. Die Eltern und auch die Schwester von Boyd waren mit dem Auto aus Bremen angereist. „Da musste ich ihnen schon etwas bieten“, sagte der sofort zum Publikumsliebling aufgestiegene Angreifer.
Für den gegen Wacker ebenfalls sehr guten Spielmacher Hofmann war klar: „So zu spielen macht Riesenspaß.“ Für den Deutschen ist auch noch „noch eine Steigerung drinnen“. Boyd unterstrich diese These mit der Ankündigung, in den nächsten Wochen noch zulegen zu wollen. „Ich bin erst bei 80 Prozent meines Leistungsvermögens“, sagte der von US-Teamchefassistent Andreas Herzog empfohlene Rapid-Neuzugang. Seine Mitspieler Drazan und Hofmann hätten es ihm außerdem mit ihren idealen Vorlagen sehr leicht gemacht, zu treffen.
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